Titel: Dem Sohne David

Datum: 08. Dezember 2023
Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Katholische Kirche Grafing

Werke & Komponisten:
Bach, BWV 61: Nun komm der Heiden Heiland
Telemann, TVWV 9:18: Meine Seele erhebt den Herren (Deutsches Magnificat)
Tunder: Hosianna dem Sohne David
Schütz, SWV 426: Meine Seele erhebt den Herrn

Chor: Kammerchor con moto

Solisten:
Sarah Newman – Sopran
Annett Stärk – Mezzosopran
Berthold Schindler – Tenor
Manuel Adt – Bass

Instrumente: Neues Collegium Musicum der Musikschule

Leitung: Felix Meybier

 

Adventskonzert des Kammerchors con moto mit barocker Chormusik in der Pfarrkirche St. Ägidius, Grafing

Wer Advent und Weihnachten heutzutage als eine doch recht „barocke“ Zeit wahrnimmt, hat zumindest musikalisch gesehen Recht: Keine andere Zeit des Kirchenjahres haben die Komponisten des Barock mit ähnlich vielfältigen Werken bedacht wie den Advent.

Unter dem Titel „Hosianna, dem Sohne David“ lädt der Kammerchor con moto unter der Leitung von Felix Meybier am Freitag, den 8.12 um 20.00 Uhr in die kath. Pfarrkirche St. Ägidius in Grafing zu einem vorweihnachtlichen Konzert mit Werken aus dem 17. und 18. Jahrhundert ein. Bach, Telemann, Tunder, Schütz: Vier ihrer Werke stellt der Chor, begleitet vom neuen Collegium Musicum der Musikschule Ebersberg, vor. Als Solisten sind Sarah Newman (Sopran), Annett Stärk (Mezzosopran), Berthold Schindler (Tenor) und Manuel Adt (Bass) zu hören.

Die Grafinger Kirche St. Ägidius bietet für alle vier Werke den passenden, da  barocken, Rahmen. In das frühe 18. Jahrhundert fiel auch die Entstehung der Bachkantate „Nun komm, der Heiden Heiland“. Für dieses Werk griff Bach das Lutherlied für den 1. Advent auf und bearbeitete es unter anderem im Stil einer Ouvertüre – schließlich beginnt ja mit dem 1. Advent das Kirchenjahr.

„Hosianna dem Sohne David“, eine Kantate für Solisten, Chor, Streicher und Basso continuo komponierte der Lübecker Organist Franz Tunder vermutlich in den 1660er Jahren. Das immer wiederkehrende „Hosianna“ des Chors greift die Freudenrufe anlässlich des Einzugs nach Jerusalem am Palmsonntag auf, an das Volk dem einziehenden Messias zujubelte.
Ein passendes Motiv auch in der Vorweihnachtszeit, denn auch hier hofft das Volk sehnsüchtig und in Vorfreude auf die Ankunft des längst erwarteten Erlösers.

Ein musikalisch spannender Vergleich lässt sich bei zwei Versionen des deutschen Magnificat ziehen, Vertonungen von Marias Lobgesang aus dem Lukasevangelium. “Meine Seele erhebt den Herrn“ wurde sowohl von Georg Philipp Telemann als auch von Heinrich Schütz musikalisch umgesetzt.

Schütz’ frühbarocke Version klingt vergleichsweise schlicht und zeigt, was damit gemeint ist, wenn es heißt: Barockmusik ist Wortmusik. Denn auch in dieser Epoche kommt nicht jedes Stück mit einer Extraportion an musikalischem Lametta daher.
Bei Telemann nimmt sich das gleiche Thema deutlich opulenter aus. Dank dem Orchester, aber auch einer ganz anderen Art des kompositorischen Aufbaus lässt dieses Magnificat anders aufhorchen. An der tiefen Überzeugung, dass der, der da kommt, die Reichen stürzen und die Niederen erheben wird, daran lässt das Stück keinen Zweifel.